Henry Dunant, der Gründer des Roten Kreuzes, verbrachte seine letzten 23 Lebensjahre in Heiden. Zum hundertsten Todestag initiierte die Gemeinde Heiden zusammen mit Privatpersonen und örtlichen Institutionen den Verein «Dunant-Jahr 2010 Heiden». Das Ziel dieser Kooperation war, Leben und Wirken von Henry Dunant als engagierten einfühlsamen Menschen und Visionär in die Welt hinauszutragen und gleichzeitig der Verbindung zur Schweiz, zum Kanton Appenzell Ausserrhoden und zu Heiden mit unterschiedlichen Projekten Ausdruck zu verleihen.
2011 gewannen wir den goldenen Schweizer Dialogmarketingpreis in der Kategorie für Non-Profit-Organisationen für unsere Kampagne und wurde zur Titelstory im Magazin «Marketing & Kommunikation»: «Das Konzept enthält alles, was herausragendes Dialogmarketing ausmacht: eine grossartige Menschengeschichte, ein selbstloses Ziel, eine crossmedial vernetzte Strategie und Kreative, budgetbezogene Ideen. Wie die Alltag Agentur aus St.Gallen das Dunant-Jahr 2010 zum kommunikativen Selbstläufer machte.»
Entscheidende Herausforderung war der Spagat zwischen dörflicher Identifikation mit dem Projekt und gleichzeitiger nationaler Wahrnehmung – und dies mit sehr begrenzten finanziellen Mitteln.
Die Identifikation der Dorfbevölkerung mit diesem Gross-Projekt förderten wir, indem wir die Einwohner in die Logo-Gestaltung mit einbezogen. An einem Stand der Gewerbeschau konnten alle, die wollten, auf eine kleine Leinwand ein rotes Kreuz malen. Die fast Tausend handgemalten Kreuze wurden dann fürs Logo und die Gestaltung einbezogen. Nach diesem erfolgreichen Start wollten wir als Weiterführung der Idee bekannte Persönlichkeiten motivieren, ebenfalls ein solches rotes Kreuz auf eine Leinwand zu malen. Die gesammelten Original-Kreuze wurden später öffentlich an Auktionen und über ricardo.ch versteigert.
Das Ergebnis hat alle Erwartungen übertroffen. Alle angeschriebenen Persönlichkeiten, von Franz Hohler über Ursus & Nadeschkin bis hin zu Walter Roderer, Hans Erni und sämtlichen Bundesräten, haben eine Leinwand bemalt und retourniert. Der Erlös aus den versteigerten Bildern hat die eingesetzten Mittel um ein vielfaches überstiegen. Die Breitenwirkung war enorm, weil neben der Coop Zeitung auch 20 Minuten und der Blick in Folgen darüber berichteten, mehr noch: Spiele lancierten, bei denen die gemalten Kreuze einer Persönlichkeit zugeordnet werden mussten. Das Dunant-Jahr wurde mit dieser simplen Idee regional verankert und schweizweit positiv wahrgenommen.
Diese Projekte inhaltlich zu schärfen, deren Umsetzung zu unterstützen sowie die Gesamtkommunikation von «Dunant 2010» war unser breiter Aufgabenbereich. Das Gewicht legten wir in die Interaktion mit der Bevölkerung Heidens, was bereits in der Kreation des Corporate Designs sichtbar wird. Alle Heidener und Heidenerinnen waren eingeladen zu partizipieren und ein rotes Kreuz auf eine Leinwand zu malen. Daraus resultierten soviele Logos wie gemalte Kreuze.
